dienstag hatte ich das vergnügen, vor sonnenuntergang nach hause zu kommen. nicht nur, dass der heimweg im hellen ein ganz anderer ist, noch nach tag, diesmal frühlingshaft riecht, die stadt noch nicht in diese beruhigende zwischenzeit gekommen ist, die kurz vor sonnenuntergang einsetzt und alles mit einem vergebenden mantel der dämmerung überzieht, bevor der abend, die nacht mit blendenden scheinwerfern, dumpfen bässen aus schwachbeleuchteten eingängen und der erwartungsvollen menge streunender glückssucher einsetzt. in dieser übergangszeit laufen die uhren etwas langsamer, nicht nur die uhren, auch mitläufer und entgegenkommende, verständnis zeigend bei konfusen bürgersteigsbehinderungen, zigarettendrehend fremde, im heimweg begriffen, aufhalten.
zu dieser zeit betrat ich die legendäre
bourke backery. klein, eng, duftend, frech. fühlt sich nach berlin an, abgemagerte mädels mit hartem gesichtsausdruck bringen ihre ware unters volk. aber dann doch ein lächeln, als belohnung, anerkennung für die gute wahl diesmal, es werden noch unzählige weitere male folgen, ein unbekanntes brot mit einer verheissungsvollen kruste. zum dank gibt's
lemon tartes für die ganze wg, zwischenzeit ist schliessungszeit, wird schlecht, nehmt mit. legendär, da das anschliessende abendbrot im kreise meiner neuen wg am neuen hoftisch an neuen überall-stühlen mit
caraway bread, butter, salz und bier den beginn einer sucht und suche darstellt.
einer sucht, da selbst neuseeländer und australier diesen krustigen genuss anerkennend scheibe um scheibe vertilgen. einer suche, da ich hiermit in den kreis derjenigen deutschen eingestiegen bin, die sich ihr insiderwissen über BROT-bezugsquellen austauschen: "roggenbrot, dienstags und donnerstags, im untergeschoss".
18. Sep, 21:44
:: vor ort
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