kleinlichkeiten

Nationaler Genuss

Aussie: "Gestern abend haben wir Riesling getrunken. Feine australische Rebe."
German: "Feine australische Rebe aus Deutschland."
Aussie: "Jaja, wahrscheinlich seid ihr wieder irgendwo eingefallen und hab den geklaut."

fremdgeschmeckt

becksich mein, ich rechne ja fest damit. dass mir viele vertraute dinge unvertraut vorkommen - back in germany. aber jetzt schon?
ich nahm einen probeschluck von m.s bier - und fand es extrem bitter und unwürzig. noch so eine komische braumischung wie little creatures? eine andere australische bierunart? weit gefehlt, ich trank nur von wohl deutschlands bekanntestem bier, beck's...

sport-export

kurzmeldung, bevor ich's vergesse. was liesst man hier so im sportteil mit einem kleinen bild von am strand joggenden sportlern? das team des fc sydneys in der wohl neugegründeten a-league trainiert unter der leitung von pierre littbarski.

Zu viel um die Ohren

Obdachloser/Scheibenwischer: Haste mal 'ne Zigarette? Haste vielleicht auch eine für meinen Kollegen? Er hat seine im Büro vergessen.

das wochenende

"ich surf hier seit 15 jahren und hab noch nie einen gesehen." (michael jenkinson)
"ich surf hier seit 40 jahren und hab hier noch nie einen hai gesehen." (rob wallace)
tja jungs, gestern war's soweit. einmal kurz in's brett gebissen, dann das interesse verloren. war auch nur ein kleiner. [via smh]

#

das mit dem einbrechenden winter, der dann wahrscheinlich gar keiner wird (sie beruhigen mich alle, neinein, das wird nicht kalt, nur 15 grad, und dauert auch nur drei monate, dann ist gleich wieder frühling.) ist insofern dumm, als dass es zwar noch um die zwanzig grad hat, es aber schon um halb sechs dunkel ist. braucht keiner. hamse nicht gut organisiert. echt nicht.

#

 "der ratzinger glaubt wahrscheinlich auch noch, dass die welt eine scheibe ist."
 "naja, auf den vielen reisen sollte der papst doch mitbekommen haben, dass er auf 'ner kugel lebt?"
 "blödsinn! jedes mal, wenn er aus dem flugzeug kam, hat er doch erstmal höchstpersönlich überprüft, ob sie wirklich überall flach ist..."

#

die roosters haben den anfänglichen, fast schon obligatorischen 0-16 rückstand trotz 12 mann (statt 13) wettgemacht. tja, diesmal hatte michael nicht mehr auf sie gewettet...

#

lokalrivalität: das transtasmanische new zealand hat im februar das visum für backpacker auf zwei jahre verlängert, "but australia is now definitely back on top", da das australische work'n'travel-visum ab november um weitere 12 monate verlängert werden kann - vorausgesetzt, man hat drei monate saisonale erntearbeit verrichtet.

vice versa

es gibt so tage, da zweifelt man. am eigenen tun und handeln. an relationen und verhältnissen. am geben und nehmen. es erscheint einem alles wie ein spiel. gewürfelt und rausgeschmissen. nächste runde krieg ich dich. und wieder von vorne. du bist dran.
es gibt so tage, da verschickt man bewerbungen. bekommt absagen. bekommt keine antworten. bekommt bewerbungen. graphik designerin sucht freie stelle bei mir.
sorry, die flyer sind gemacht!

/// nachtrag ///
angesichts eiligst verschickter rührender teilnahme und besorgter muntermacher muss ich eingestehen, dass dieser obige text durchaus negativ klingt, so aber keineswegs gemeint war. in anbetracht der zahlreichen, seltenst geforderten zusendungen sind erfolgwünschende antworten nicht zu vermeiden, gar zu erwarten.
wenn man nun mittendrin selbst angeschrieben wird, quer um die welt, plötzlich die relationen und schichten durchblicken darf, ein interview für den morgigen (also damals, dienstag) tag vor sich hat, dann kann man nur lauthals lachen und das erste bier aufmachen. willkommen bei "mensch ärgere dich nicht", ich suche grad niemanden, also schon, aber jemand anderes...

das mit dem briefverkehr

... ist ja so ne sache. eine email ist flupps draussen und schon verschickt, deckt den schreibtisch nicht zu wenn noch mehr davon kommen, es lässt sich auch einfach antworten, man muss nicht mehr briefmarken suchen (die's eh nicht mehr einzeln als solche bei der post gibt - zumindest in deutschland), alles fein.
und dennoch geschieht es hier (bei mir, mit mir, in oz) äusserst selten, dass auf bewerbungen (selbst als antworten auf anzeigen!) geantwortet wird. erstaunlicherweise bin ich dem büro daher nur in geringem masse böse und grim, dass es mich nicht "to the interview stage of the process" eingeladen hat, sondern erfreue mich an einem gepflegten, respektvollen umgang mit mitmenschen.

und wieder nichts

der arme bub. dabei hatte er sich schon so darauf gefreut, seit jahren. endlich die feier, von der er lange schon geträumt hat.
doch es sollte nicht sein. erst waren alle dagegen (dafür sind sie immer noch nicht), dann sagt seine mama ab, will nicht kommen, kann das nicht mit ihrem (kirchlichen) gewissen vereinbaren. und jetzt das: die party muss verschoben werden. der arme bub.

endlich wieder sonnenstrahlen on crown

gerade die auslaufenden ränder der oxford street eignen sich hervorragend, um gerade eben nicht im strudel der billigen pizzas, hastenden schnäppchenjägerinnen, überteuerten kleinstsupermärkte, lederbepackten schaufenster und garantiert nicht bremsenden, mobilen metallfluten zu versinken, sondern statt dessen eine angenehm zerschrammte mischung zu erleben aus noch nicht entdeckter mode, boutiquen, deren interieur vor räucherstäbchennebel nur erahnt werden kann, plattenläden, deren verkäufer blind die lieder eines jeden verkaufsobjekts aufzählen können - und das café kawa.

hier bekommt man nicht nur richtig guten café latte ['la-tej] und selbstgemachte süsse sünden, wer lange genug wartet, erlebt auch die kollision des über die die strasse überspannende stromleitung gehängten gummistiefelpaares mit einem unüberhörbar vorbeikommenden lastwagen, woraufhin passanten, tratschtanten und sonnenhonoranten aufschrecken ob des ungewohnten und bös metallischen, somit dem geräusch eines unfalls nicht unähnlichen klanges und aufgrund der kaum im blättermeer der bäume erkennbaren ursache verwirrt sich wieder ihrem momentan-aktuellen lebensziel widmen.

vertraulich und vertraut

seit geraumer zeit nun lebe ich nicht mehr als einer von vielen anonymen und in ihren interessen und im mitgeführten gepäck sich gleichenden reisenden. ich bin sesshaft geworden, habe stellung und positionen bezogen, kenne die gesichter in meiner umgebung, sie grüssen zurück - bis auf den tabakverkaufenden chinesen, der jedesmal auf's neue eine unbewegliche miene zum immergleichen einkaufsspiel ('the small ones, please') macht.

ich bin vertraut mit dem netten, muskulösen verkäufer im zeitschriftenladen, wo ich mehrfach wohlvertrauten bedarf des kreativen menschen erwarb, der sich immer rührender um mein wohlergehen erkundigt und es wohl gerne höchstpersönlich positiv beeinflussen würde.
ich bin vertraut mit den mittwochabenden, an welchen man die mülltonne rauszustellen hat, die dann regelmässig von eigentlich friedfertigen mitbürgern unter bekundung der dabei empfundenen freude umgeworfen wird.
ich bin vertraut mit den unregelmässig über die treppe verteilten stufen, die in einzelnen gruppen es vorgezogen haben, sich zu arrangieren.
und ich bin vertraut mit der meldung meines laptops, dass diverse netzwerke in meiner näheren umgebung sind, nah genug, sie zu erkennen, dennoch ausser reichweite, da nicht betretbar. verwundert hat mich in dieser hinsicht lediglich das eine, simpsons, da es von zugang spricht, zahlen nennt und somit vertraulichkeit vorgaukelt. wie oft versuchte ich schon, dieser wohlbekannten familie beizutreten! tippte die nummer, sass im zimmer, stand im hinterhof, versuchte die nummer bei anderen netzwerken - in der hoffnung, bart hätte ein anderes netzwerk geknackt! vergebens. stets blieb ich draussen, alleine und ohne alternative zum internetcafe um die ecke.

bis ich letzthin, in einem zustand, den man schon nicht mehr als wach bezeichnen kann, einem zustand also, in dem nicht mehr gedacht wird oder zumindest die vertrauten denkstrukturen nicht mehr funktionieren, diese zahlen, diesen angeblichen zugangscode, augenblicklich (sic!) als telefonnummer erkannte!

der rest war einfach, nachdem es also vier wochen intensiven und unentwegten grübelns bedurfte, dieses rätsel zu lösen: im haus neben mir wohnt d., für ein paar metallische abbilder elizabeths II darf ich die virtuellen weiten der welt geniessen, zu jeder zeit, in jedem umfang, ohne kabel. die welt ist einfacher, als sie scheint!

abgeschweift

sydney 09.26 uhr
einblicke von der anderen seite

dein status

Aktuelle Beiträge

von Blogger zu Blogger
Würdest Du mir ein Interview geben? Ich schreibe unter...
ChristopherAG - 5. Mai, 09:36
*rofl* Ja ja immer die...
*rofl* Ja ja immer die Beutegermanen ;)... Aber in...
Aurisa - 13. Mai, 05:35
bitte?
ist das ein witz, oder was soll das sein ?
Jan (Gast) - 13. Mai, 05:29
Nationaler Genuss: Aussie: "Gestern abend haben wir Riesling getrunken....
abgeschweift
wozu consultants gut...: the perception = die wahrnehmung to concur with sth./in...
abgeschweift

Suche

Status

online seit 7033 tagen
zuletzt aktualisiert:
5. Mai, 09:36

architektur
d. betreffend
everyday's life
impressum
ins netz gegangen
kleinlichkeiten
kurz mal
reisebericht
vor ort
wieder was gelernt
zurueckgefragt
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren