dienstag hatte ich das vergnügen, vor sonnenuntergang nach hause zu kommen. nicht nur, dass der heimweg im hellen ein ganz anderer ist, noch nach tag, diesmal frühlingshaft riecht, die stadt noch nicht in diese beruhigende zwischenzeit gekommen ist, die kurz vor sonnenuntergang einsetzt und alles mit einem vergebenden mantel der dämmerung überzieht, bevor der abend, die nacht mit blendenden scheinwerfern, dumpfen bässen aus schwachbeleuchteten eingängen und der erwartungsvollen menge streunender glückssucher einsetzt. in dieser übergangszeit laufen die uhren etwas langsamer, nicht nur die uhren, auch mitläufer und entgegenkommende, verständnis zeigend bei konfusen bürgersteigsbehinderungen, zigarettendrehend fremde, im heimweg begriffen, aufhalten.

zu dieser zeit betrat ich die legendäre bourke backery. klein, eng, duftend, frech. fühlt sich nach berlin an, abgemagerte mädels mit hartem gesichtsausdruck bringen ihre ware unters volk. aber dann doch ein lächeln, als belohnung, anerkennung für die gute wahl diesmal, es werden noch unzählige weitere male folgen, ein unbekanntes brot mit einer verheissungsvollen kruste. zum dank gibt's lemon tartes für die ganze wg, zwischenzeit ist schliessungszeit, wird schlecht, nehmt mit. legendär, da das anschliessende abendbrot im kreise meiner neuen wg am neuen hoftisch an neuen überall-stühlen mit caraway bread, butter, salz und bier den beginn einer sucht und suche darstellt.

einer sucht, da selbst neuseeländer und australier diesen krustigen genuss anerkennend scheibe um scheibe vertilgen. einer suche, da ich hiermit in den kreis derjenigen deutschen eingestiegen bin, die sich ihr insiderwissen über BROT-bezugsquellen austauschen: "roggenbrot, dienstags und donnerstags, im untergeschoss".

heute abend bin ich noch kurz auf einen schluck wein bei meiner neuen wg vorbei und musste feststellen, dass d. keine 30 sondern erst 24 ist. klasse einstand, da kam ich nicht mehr raus, wie üblich was von welterfahrener ausstrahlung (was heisst eigentlich ausstrahlung auf englisch?!) gefaselt... dafür bin ich hausältester, auch mal was.

ganz andere baustelle ist berlin, wo mal wieder was mit video gemacht wird. zwar anders als die (vielleicht) bekannte daumenkinoartige s-bahn-werbung in frankfurt, aber mit dem gleichen effekt. dauerhafter und kunstsinniger. verwirrender wohl auch, wie die gefilmten staunenden gesichter vermuten lassen.
[via sum1]

aller guten dinge sind drei, daher morgen ins blankspace, sophisticated beer drinking jeden zweiten donnerstag, diesmal wohl etwas politischer, hoffentlich mal wieder was gutes dabei...

während einige schokoladenanbieter ihren zarten artikeln eine sommerpause gönnen, mussten freunde zweier schokoladenriegel im hiesigen winter aus gesundheitsgründen schmachten. vor knapp zwei monaten wurden etwa 20 personen mit vergiftungsverdacht behandelt, da einige ihrer pausenfüllungen mit pestiziden angereichert waren. nach der vernichtung von drei millionen riegeln und bislang erfolglosen untersuchungen sind die beiden leckereien wieder zurück. mit dabei: der wegweiser zum genuss.

das absolute lounge/wohnzimmer/fernsehsessel/kuschel-möbel: the lovesac! sofortiges einsinken und wohlfühlen garantiert. aber bitte immer jemanden im haus haben (oder das mobile dabei), denn man kommt (und will) nicht mehr raus...

ich weiss, dass ich wenig bilder schiesse. und noch weniger poste. daher der verweis auf urbs, der seit dem 4. in sydney ist und fleissig bilder posted.

bei aller schreibfaulheit zur zeit - bedingt durch anfängliche geistige erschöpfung nach der arbeit und jetzt durch das andersweitige (als wieder vor dem bildschirm sitzen) nutzen der verbleibenden zeit (kriegt man den inhalt dieses satzes auch in eine grammatikalisch richtige form? so kann das doch nicht stimmen?!) - muss ich jetzt doch mal von diesem ausblick schwärmen.
man kennt diese bars ja vom hörensagen, 360 grad-blick, hoch über den strassen. und dreht sich dann circa einmal in 90 minuten. aber geil ist es schon, bei nacht plötzlich trotz beengter sicht auf strassenniveau dann im 47.stock die weite von sydney zu erahnen, cocktails zu schlürfen und während eines kurzweiligen gespräches die komplette skyline an sich vorbeiziehen zu sehen.
der blick geht ungefähr nach norden, gross im bild die habour bridge, rechts (neben der roten spiegelung) sind schemenhaft zwei der schalen des opernhauses zu erkennen. mit diesem eindruck verabschiede ich mich in die verdiente nachtruhe und gelobe besserung hinsichtlich meiner schreiberei.

egal, was ich anfange zu schreiben, ich muss es löschen. gefällt mir nicht, genügt mir nicht. dabei gäbe es doch mittlerweile wieder genug stoff. nicht nur kleine begegnungen. auch ausflüge und gravierendes. aber will nicht. daher zum trost zwei (wirklich) kleine links vor ort:
chee soon & fitzgerald und vampt retro 'n' deco, schöne kleine feine sachen für die wohnung. bis später.

in one of history's great migrations, more than six million people have crossed the seas to make a new home in australia.
to honour their achievements a welcome wall 100 metres long is being built next to the national maritime museum at darling harbour (sydney). it's close by the pyrmont docks where millions of new settlers first stepped ashore in australia.

in the series bullet proof glass (2002), the lady has been shot down with bloody holes in her chest, this time she is definitely falling. the sky is also a darker, sombre and more threatening shade.
this could be laing's interpretation of the present world climate. in her earlier series (1999-2000) the world was optimistically looking forward to the new millennium. now, after the tragic september 11 attacks, bali bombing and the threat of nuclear and biochemical war looms over us all, the world is looking anything but unified. (...) fineartforum

selten beeindrucken oder berühren mich bilder in museen so nachhaltig wie die am mittwoch gesehenen. trotz der irritierenden brutalität und zerstörung strahlen die photographien eine gelassene ruhe und leichtigkeit aus, die mich länger als sonst verweilen liesen. die anwesenheit der tauben lässt die fliegende/fallende frau selbstverständlich erscheinen und man fühlt sich nicht nur an diverse filme erinnert, sondern auch an die eigenen jugendlichen nachtträume, in denen man durch einfache schwimmbewegungen fliegen konnte (und wenn man fiel, wachte man erschreckt auf)...

museum of contemporary art (mca) sydney, bis 5. juni 2005

ach ja. hab ich erzählt, dass am wochenende die sydney esquisse 05 stattfindet? ich bin mal gespannt, in wie weit sich die kunst in den strassen zeigt - und nicht alles schön brav in gallerien, läden und hinterhöfen stattfindet...
ihr könntet mir aber einen gefallen tun und für mich den MINI gewinnen ;-)